Die wichtigsten Nachhaltigkeitskennzahlen in der Praxis

www.haufe.de

Bild: Corbis Das Nachhaltigkeitscontrolling wird für Unternehmen immer wichtiger und das Interesse der Stakeholder ist groß. Zu welchen Aspekten sollten Unternehmen Kennzahlen entwickeln? Wachsende Bedeutung von Nachhaltigkeitsreporting und Nachhaltigkeitskennzahlen

Nachhaltigkeit ist zu einem wichtigen gesellschaftlichen Thema geworden. Stakeholder interessieren sich immer mehr für die Nachhaltigkeitsstrategie eines Unternehmens. Wer sich beispielsweise sozial engagiert zeigt, punktet auch in der Außenwirkung. Viele Unternehmen nehmen deshalb Informationen zu ihrer Nachhaltigkeitsstrategie in das Reporting auf. Teilweise geschieht das freiwillig – teilweise jedoch auch, weil Nachhaltigkeits-Reporting mittlerweile für viele große und kapitalmarktorientierte Unternehmen aufgrund des CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetzes verpflichtend ist. Doch neue EU-Pläne sehen vor, dass auf Unternehmen – auch aus dem KMU-Bereich – noch weitere Pflichten zukommen. Aspekte in der Nachhaltigkeitsberichterstattung

Worüber berichten Unternehmen bisher? Thematisch gibt es mittlerweile 5 Aspekte, die sich vor allem aufgrund der gesetzlichen Verpflichtung aufgrund des CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetzes (§ 289c HGB) in der Berichterstattung standardmäßig wiederfinden: Umweltbelange

Arbeitnehmerbelange

Sozialbelange

Achtung der Menschenrechte

Bekämpfung von Korruption/Bestechung

Über diese Aspekte informieren viele Unternehmen bisher entweder im Lagebericht oder einem separaten Nachhaltigkeitsbericht. Nachhaltigkeit messen mit den richtigen Kennzahlen

Unternehmen waren bisher nicht verpflichtet, bestimmte Nachhaltigkeitskennzahlen zu veröffentlichen. Doch über welche Kennzahlen sollte dann überhaupt berichtet werden? Das hängt auch von den eigenen gesetzten Nachhaltigkeitszielen ab. Unternehmen, die gesetzlich zur Berichterstattung verpflichtet sind, sollten selbstverständlich wesentliche Kennzahlen zu den o.g. Aspekten entwickeln.

In der Regel wird eine Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt, damit überhaupt ermittelt wird, welche Nachhaltigkeitsthemen identifiziert und in den Fokus gerückt werden sollten. Einen Standard-Maßstab, wie viele und/oder welche Kennzahlen ein Unternehmen veröffentlichen muss, gibt es in diesem Sinne bisher (noch) nicht; dies kann sehr unterschiedlich gehandhabt werden.… Weiterlesen

Wesentlichkeitsanalyse – zentrales Element der Nachhaltigkeitsberichterstattung

www.haufe.de

Bild: Getty Images Die Wesentlichkeitsanalyse (Materialitätsanalyse) ist ein entscheidendes Instrument, um die Vielfalt von Nachhaltigkeit handhabbar zu machen, Prioritäten zu setzen und strategische Entscheidungen zu treffen. Sie ist ein Analysewerkzeug zur Identifikation relevanter Nachhaltigkeitsthemen einer Organisation und zentraler Ausgangspunkt für die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Mithilfe der Analyse werden Themen identifiziert, die für Unternehmen wesentlich sind – aus der Wirkungsperspektive und/oder aus finanzieller Perspektive.

Um die Komplexität der verschiedenen Nachhaltigkeitsthemen handhabbar zu machen, strategisch zu bewerten und entsprechende Programme zu entwickeln und umzusetzen, ist es notwendig, die Themen zu priorisieren. Die Identifizierung wesentlicher Nachhaltigkeitsaspekte erfolgt durch eine sog. Wesentlichkeitsanalyse oder Materialitätsanalyse . Neben den steigenden Erwartungen der verschiedenen Interessengruppen verlangen regulatorische Anforderungen wie die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) die Identifikation wesentlicher Nachhaltigkeitsthemen. Zudem beinhalten auch freiwillige Standards wie bspw. die Global Reporting Initiative (GRI) und der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) die Anforderungen einer Wesentlichkeitsanalyse. In eigener Sache: Seminartipp Online-Seminar zur Wesentlichkeitsanalyse: Materialität als zentrales Element der Nachhaltigkeit und der Berichterstattung
16.2.2023 | 14:00 Uhr (90 min.)

Mit einer sog. Materialitäts- bzw. Wesentlichkeitsanalyse legen Sie den strategischen Baustein für die Umsetzung von Nachhaltigkeit in Ihrem Unternehmen. Im Materialitätsprozess identifizieren Sie die Nachhaltigkeitsthemen, welche für Ihre Organisation von besonderer Bedeutung sind.

In diesem Online-Seminar lernen Sie die zentralen methodischen und inhaltlichen Anforderungen an die Materialitätsanalyse gem. CSRD kennen und erfahren insbesondere, wie Sie den Prozess praktisch angehen.

Zur Anmeldung Doppelte Wesentlichkeit: Inside-Out- und Outside-In-Auswirkungen

Die Wesentlichkeitsanalyse deckt wesentliche Themen sowie Chancen und Risiken einer Organisation auf, unter Einbezug der Erwartungen und Perspektiven der Stakeholder. Sie befähigt eine Organisation, zu erkennen, was die relevanten Nachhaltigkeits-Themenfelder sind, um eine fundierte Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln, aktiv zu werden und zielgerichtet zu wirken.… Weiterlesen

Nachhaltigkeitsrichtlinien

group.vattenfall.com

Nachhaltigkeit ist vollständig in Vattenfalls Konzernstrategie, Zielsetzung, Entscheidungsfindung und Risikomanagement integriert.

Die Nachhaltigkeitsrichtlinien und entsprechende Steuerungsmaßnahmen sind Teil des Managementsystems von Vattenfall und werden im gesamten Unternehmen und in allen Regionen angewendet. Leitlinien

Vattenfall versichert, Nachhaltigkeit bei allen Handlungen und Entscheidungen zu berücksichtigen. Grundlage der Nachhaltigkeitsrichtlinie sind die Prinzipien des UN Global Compact, die von Vattenfall‘s Eigentümer, dem schwedischen Staat festgelegten Prioritätsbereiche, die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen und die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte sowie andere Richtlinien und Normen. Nachhaltigkeitspolitik

Nachhaltigkeit bedeutet für Vattenfall, Verantwortung für zukünftige Generationen zu übernehmen, indem wir zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen: wirtschaftlich, ökologisch und sozial.

Wir unterstützen ausdrücklich die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDGs). Der Zugang zu bezahlbarer Energie ist Voraussetzung für eine nachhaltige Funktionsweise und Entwicklung der Gesellschaft. Wir fühlen uns daher verpflichtet, die Bedürfnisse der Gesellschaft zu erfüllen, indem wir zuverlässig und nachhaltig Energie liefern. Wir hinterfragen unsere Arbeitsweise kontinuierlich und integrieren Nachhaltigkeitsaspekte in alle unsere Tätigkeiten. Umweltpolitik

Wir haben uns verpflichtet, unseren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Wir glauben, dass die kontinuierliche Verbesserung der Umweltleistung in allen Bereichen unserer Geschäftstätigkeit die Voraussetzung für eine solide Geschäftsentwicklung ist. Daher ist die Berücksichtigung von Umweltfragen ein Teil unseres Tagesgeschäfts. Unsere Leistung basiert außerdem auf dem Beitrag aller unserer Mitarbeiter. Die Umweltrichtlinie von Vattenfall bildet die Grundlage für das Umweltmanagementsystem, das an anerkannten Standards wie ISO 14001 und EMAS ausgerichtet ist. Menschenrechtspolitik

Wir verpflichten uns zur Einhaltung der Menschenrechte in unserer Lieferkette, in unseren Betrieben und in den Kommunen, in denen wir tätig sind.… Weiterlesen

CSRD erfolgreich im Unternehmen umsetzen

www.haufe.de

Bild: Mauritius Die neuen CSRD-Richtlinien machen eine transparente, zukunftsorientierte und unternehmensweit verankerte Nachhaltigkeitsstrategie zum Imperativ. Lydia Neuhuber, Sustainability Consulting Lead bei Deloitte, stellt in diesem Artikel die größten Auswirkungen der CSRD für Unternehmen vor.

Die CSRD- und die ESRS-Standards geben erstmalig einen einheitlichen Rahmen für die Berichterstattung von Nachhaltigkeitsinformationen vor und haben damit das Ziel, die Nachhaltigkeitsperformance von Unternehmen transparent und vergleichbar zu machen.

Die Umsetzung der CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) erfolgt gestaffelt über mehrere Jahre: Ab dem 1.1.2024 (erster Bericht Jahr 2025) sind zunächst die Unternehmen betroffen, die bereits der Non-Financial Reporting Directive unterliegen.

Ab dem 1.1.2025 (erster Bericht Jahr 2026) sind große Unternehmen betroffen, die zwei von drei Kriterien erfüllen: (i) >250 Mitarbeiter (ii) >40 Mio € Umsatzerlöse (iii) >20 Mio € Bilanzsumme.

Ab dem 1.1.2026 (erster Bericht im Jahr 2027) sind kapitalmarktorientierte KMU , kleine und nicht komplexe Kreditinstitute und konzerneigene Versicherungsunternehmen betroffen.

Ab dem 1.1.2028 (erster Bericht im Jahr 2029) sind außereropäische Unternehmen , die mindestens 150 Mio. € Nettoumsatz in der EU und eine Tochtergesellschaft oder Zweigniederlassung in der EU haben betroffen.

Die CSRD wird laut dem Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e. V. bis 2028 allein in Deutschland mehr als 15.000 Unternehmen betreffen. Was sind die größten Auswirkungen der CSRD?

Die Corporate Sustainability Reporting Directive hat vier wesentliche Folgen für die Nachhaltigkeitsberichterstattung – und damit auch die Nachhaltigkeitsstrategie – von Unternehmen:

> Die Berichtsinhalte müssen die sogenannte doppelte Wesentlichkeit und damit zwei Perspektiven berücksichtigen. Zum einen Auswirkungen von außen auf das Unternehmen, also zum Beispiel welche negativen finanziellen Konsequenzen der Klimawandel oder Biodiversitätsverlust auf das Unternehmen hat.… Weiterlesen

Nachhaltigkeitsberichte: Was auf kleine Betriebe zukommt

www.handwerk.com

Handwerksbetriebe, die in Sachen Nachhaltigkeit gut aufgestellt sind, sollten ihre Aktivitäten auf der Website veröffentlichen. Dokumentation

Neue EU-Standards zwingen kleine Betriebe indirekt, ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten zu dokumentieren. Das kostet Zeit – und so können sich Handwerker darauf vorbereiten.

Auf einen Blick: Ob Kredite, Fördermittel oder Aufträge: In Zukunft könnten Handwerker öfter nach ihren Nachhaltigkeitsaktivitäten gefragt werden.

Grund dafür sind EU-Standards, die große Betriebe ab 2024 dazu verpflichten, einen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen. Darin sollen sie Auskünfte über soziales, ökologisches und gesellschaftliches Engagement geben.

Kleine Betriebe sind als Teil der Lieferkette indirekt betroffen. Deshalb sollten sich Handwerker schon jetzt auf Nachfragen vorbereiten – und sich über ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten Gedanken machen.

Haben Ihre Kunden oder Banken Sie schon nach Ihren Nachhaltigkeitsaktivitäten gefragt? Solche Fragen werden Sie demnächst immer häufiger hören: Neue EU-Nachhaltigkeitsstandards (ESRS) zwingen größere Unternehmen ab 2024 zu einer ausgefeilten Nachhaltigkeitsberichterstattung.

Obwohl kleine und mittlere Betriebe davon ausgenommen sind, werden sie die Standards zu spüren bekommen. Denn die ESRS zwingen große Unternehmen, die eigenen Lieferketten und Geschäftsbeziehungen – auch zu kleineren Unternehmen – anhand von Nachhaltigkeitskriterien zu überprüfen.

Dabei geht es nicht nur um Umwelt- und Klimaschutz: ESRS-pflichtige Unternehmen müssen in einem Nachhaltigkeitsbericht jährlich Auskunft über ihr ökologisches, soziales und gesellschaftliches Engagement geben. Daher werden „viele Handwerksbetriebe Informationsabfragen in Sachen Nachhaltigkeit bekommen“ und sich mit dem Thema auseinandersetzen müssen, betont Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH).

[Tipp: Sie wollen an der Nachhaltigkeitsstrategie Ihres Betriebes feilen und suchen neue Impulse? Mit dem handwerk.com-Newsletter gelingt Ihnen das. Melden Sie sich jetzt an! ] Wie können sich Betriebe vorbereiten?… Weiterlesen

Den eigenen CO2-Fußabdruck erkennen und optimieren

www.cloudcomputing-insider.de



„Wenn das Internet ein Land wäre, würde es in der Rangliste der Stromverbraucher ungefähr den dritten Platz belegen, also direkt hinter China und den USA.“ Diese Aussage von Gary Cook, Spezialist für digitale Technologien bei Greenpeace, verdeutlicht, wie wichtig es ist, dass wir den CO 2 -Ausstoß von Technologien erkennen und deren Energiesparpotenzial nutzen. Stakeholder wie Kunden erwarten von Unternehmen zunehmend, dass sie die Umweltauswirkungen ihrer Entscheidungen berücksichtigen. (Bild: Pcess609 – stock.adobe.com) Auch von Unternehmen wird zunehmend erwartet, dass sie die Umweltauswirkungen ihrer Entscheidungen berücksichtigen. Die Verlagerung von Anwendungen in die Cloud bietet dabei das Potenzial einer effizienteren Energienutzung. Gleichzeitig birgt sie die Gefahr, dass die meisten Cloud-Anbieter die Energie- oder Kohlenstoffemissionen aus der Cloud-Nutzung gegenüber ihren Kunden gar nicht offenlegen Es stellt sich also die Frage: Welche Möglichkeiten gibt es für Unternehmen, ihren CO 2 -Fußabdruck zu ermitteln, um ihn anschließend optimieren zu können? Grüne Cloud – geht das überhaupt?

Die weltweiten Treibhausgasemissionen des Technologiesektors liegen mit etwa drei Prozent sogar etwas höher als die der Luftfahrtindustrie. Davon sind Rechenzentren für etwa ein Prozent der Treibhausgasemissionen und des weltweiten Stromverbrauchs verantwortlich. Die gute Nachricht ist: Eine von AWS beauftragte Studie kam zu dem Schluss, dass mit dem Wechsel in die Cloud ein Einsparpotenzial von fast 80 Prozent besteht. Microsoft geht in einer eigenen Studie von ökologischen Einsparpotenzialen von bis zu über 90 Prozent aus. Natürlich haben die Cloud Provider hier ein eigenes Interesse, das Einsparpotenzial möglichst rosig darzustellen, dennoch zeigt sich: Hier ist noch viel möglich.

Eine Migration der eigenen Dienste in die Cloud ist nicht nur eine gute geschäftliche Entscheidung, weil sich etwa die User Experience der Webseite verbessert und dadurch höhere Konversionen ermöglicht, sie ist vor allem auch ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit.… Weiterlesen

Nur 54 Prozent der Unternehmen haben einen CSR-Plan für 2023

www.umweltdialog.de

CSR-Strategie

72 Prozent der Unternehmen wollen mehr in CSR investieren als vor der Pandemie. Trotz dieses positiven Trends gibt allerdings nur etwas mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Befragten an, dass ihr Unternehmen einen formellen CSR-Plan für das kommende Jahr aufgestellt hat. Das ist das Ergebnis einer Studie von Skillsoftunter dem Titel „Corporate Social Responsibility (CSR) at Work Report“. Da die Herausforderungen in Bezug auf ethische und nachhaltige Unternehmensführung immer größer werden, sollten CSR-Initiativen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen eine hohe Priorität einnehmen. Als größte Motivation für Investitionen in CSR-Maßnahmen nannten die Befragten an erster Stelle (40 Prozent), dass sie damit ihr Engagement „für eine wichtige Sache“ demonstrieren können und dass dies zahlreiche Vorteile für ihr Unternehmen bewirkt, einschließlich eines direkten Einflusses auf die Unternehmensergebnisse. Des Weiteren ergab die aktuelle Skillsoft-Erhebung, dass 57 Prozent der befragten Unternehmen, die in CSR investieren, auch angaben, ein Geschäftswachstum von 25 Prozent oder mehr im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen.

„Die heutige Definition von CSR unterscheidet sich erheblich von dem freiwilligen Altruismus der Vergangenheit. Unternehmen müssen nicht nur sich selbst gegenüber Rechenschaft ablegen, sondern auch sicherstellen, dass ihre Richtlinien und Praktiken alle Stakeholder berücksichtigen – Kunden, Mitarbeitenden, Aktionären und der Allgemeinheit“, so Michelle Boockoff-Bajdek, Chief Marketing Officer bei Skillsoft. „Es ist zwar ermutigend, dass Unternehmen immer mehr in CSR investieren. Sie müssen sich jedoch noch bewusster und langfristiger zu verantwortungsbewusstem Handeln verpflichten. Dies erfordert eine intensive Auseinandersetzung mit dem, was sie sind und wofür sie stehen, es bedarf der richtigen Infrastruktur und es ist notwendig, dass sich die gesamte Organisation dazu verpflichtet, zum Wohle der Allgemeinheit zu handeln.“… Weiterlesen

CSRD erfolgreich im Unternehmen umsetzen

www.haufe.de

Bild: mauritius images / Westend61 / Uwe Umstätter Die neuen CSRD-Richtlinien machen eine transparente, zukunftsorientierte und unternehmensweit verankerte Nachhaltigkeitsstrategie zum Imperativ. Lydia Neuhuber, Sustainability Consulting Lead bei Deloitte, stellt in diesem Artikel die größten Auswirkungen der CSRD für Unternehmen vor.

Die CSRD- und die ESRS-Standards geben erstmalig einen einheitlichen Rahmen für die Berichterstattung von Nachhaltigkeitsinformationen vor und haben damit das Ziel, die Nachhaltigkeitsperformance von Unternehmen transparent und vergleichbar zu machen.

Die Umsetzung der CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) erfolgt gestaffelt über mehrere Jahre: Ab dem 1.1.2024 (erster Bericht Jahr 2025) sind zunächst die Unternehmen betroffen, die bereits der Non-Financial Reporting Directive unterliegen.

Ab dem 1.1.2025 (erster Bericht Jahr 2026) sind große Unternehmen betroffen, die zwei von drei Kriterien erfüllen: (i) 250 Mitarbeiter (ii) 40 Mio € Umsatzerlöse (iii) 20 Mio € Bilanzsumme.

Ab dem 1.1.2026 (erster Bericht im Jahr 2027) sind kapitalmarktorientierte KMU , kleine und nicht komplexe Kreditinstitute und konzerneigene Versicherungsunternehmen betroffen.

Ab dem 1.1.2028 (erster Bericht im Jahr 2029) sind außereropäische Unternehmen , die mindestens 150 Mio. € Nettoumsatz in der EU und eine Tochtergesellschaft oder Zweigniederlassung in der EU haben betroffen.

Die CSRD wird laut dem Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e. V. bis 2028 allein in Deutschland mehr als 15.000 Unternehmen betreffen. Was sind die größten Auswirkungen der CSRD?

Die Corporate Sustainability Reporting Directive hat vier wesentliche Folgen für die Nachhaltigkeitsberichterstattung – und damit auch die Nachhaltigkeitsstrategie – von Unternehmen:

Die Berichtsinhalte müssen die sogenannte doppelte Wesentlichkeit und damit zwei Perspektiven berücksichtigen. Zum einen Auswirkungen von außen auf das Unternehmen, also zum Beispiel welche negativen finanziellen Konsequenzen der Klimawandel oder Biodiversitätsverlust auf das Unternehmen hat.… Weiterlesen

EU-Berichtspflichten zur Nachhaltigkeit: Auf was es jetzt ankommt

www.institutional-money.com

CSRD seit 5. Januar 2023 in Kraft
Seit dem 5. Januar 2023 ist die neue Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD) in Kraft. Die CSRD ersetzt die Richtlinie zur nichtfinanziellen Berichterstattung, die bestimmte große Unternehmen seit 2018 verpflichtet, Informationen zu Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelangen, zur Achtung der Menschenrechte sowie zur Bekämpfung von Korruption und Bestechung zu veröffentlichen. Die Reform war von der Kommission bereits im Frühjahr 2021 angestoßen worden und wurde im November 2022 vom Europäischen Parlament und vom Rat abgesegnet.

Kontroverse Diskussion
„Bereits seit der Vorlage des Kommissionsvorschlags zur CSRD wird über die neue Richtlinie kontrovers diskutiert. Einige Beobachter sehen sie als notwendiges und richtungsweisendes Instrument zur Transformation der EU in eine klimafreundliche und soziale Zukunft, andere fürchten die hohen Bürokratielasten und beklagen, dass die Berichtspflichten letztlich nur zu einer reinen Compliance-Übung verkommen könnten“, konstatiert cep-Finanzmarktexperte Philipp Eckhardt den aktuellen Stand.

Verschlanken, Wettbewerbsverzerrungen sowie regulatorische Fehlanreize vermeiden
Daher setzt Eckhardt in einer “cepAdhoc”-Publikation einige Leitplanken für den derzeit laufenden Prozess der Ausgestaltung der Berichtsstandards. Erstens sollten Berichtspflichten auf das absolut notwendige Ausmaß beschränkt werden. Zweitens sollten sie immer nur als flankierendes Politikinstrument gesehen werden. Drittens sollten übermäßige Wettbewerbsverzerrungen und regulatorisch bedingte Fehlanreize vermieden werden, wie sie durch die in der Richtlinie verankerten Schwellenwerte für die Unternehmensgröße entstehen.

Ressourcen sollten besser dorthin fließen, wo sie zur Zielerreichung effektiv beitragen
Viertens sollten sich die europäischen Gesetzgeber noch vehementer darauf fokussieren, dass knappe Ressourcen der Unternehmen dorthin fließen, wo sie zur nachhaltigen Transformation der europäischen Wirtschaft beitragen können, so Eckhardt.… Weiterlesen

Nachhaltigkeit und Digitalisierung – die doppelte Transformation

www.haufe.de

Bild: Unsplash / Patrick Schöpflin Die Nachhaltigkeitstransformation verändert unsere Wirtschaft und Gesellschaft grundlegend. Die Auswirkungen sind noch größer als bei der Digitalisierung, schreibt unsere Kolumnistin Anabel Ternès. Die doppelte Transformation gelingt nur, wenn wir Nachhaltigkeit und Digitalisierung zusammendenken.

Nachhaltigkeit hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen und das aus gutem Grund. Es geht nicht nur darum, unsere Umwelt zu schützen, sondern auch darum, eine bessere Zukunft für uns alle zu gestalten. Während die Digitalisierung unser Leben in vielerlei Hinsicht vereinfacht und verbessert hat, hat sie auch negative Auswirkungen auf die Umwelt. Nachhaltigkeit hingegen zielt darauf ab, diese Auswirkungen zu minimieren und gleichzeitig die Lebensqualität der Menschen zu verbessern.

Der Klimawandel ist die größte Herausforderung der heutigen Gesellschaft. Durch den zunehmenden Einsatz von fossilen Brennstoffen und die damit einhergehende Erderwärmung drohen uns extreme Wetterereignisse, steigende Meeresspiegel und der Verlust biologischer Vielfalt. Nachhaltigkeit bietet hier eine Lösung, indem sie auf erneuerbare Energien setzt, die CO 2 -Emissionen reduziert und den Klimawandel aufhält.

Doch Nachhaltigkeit betrifft nicht nur die Umwelt, sondern auch die soziale und wirtschaftliche Dimension. Eine nachhaltige Wirtschaft sorgt für eine faire Verteilung der Ressourcen und schafft Arbeitsplätze, die langfristig tragfähig sind. Eine nachhaltige Gesellschaft sorgt für ein gerechtes Zusammenleben und die Förderung von Bildung und Gesundheit. Echte Nachhaltigkeit gelingt nur durch veränderte Konsumgewohnheiten

Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen Gesellschaft ist die Veränderung unserer Konsumgewohnheiten. Wir müssen uns bewusst werden, dass alles, was wir kaufen, einen Einfluss auf die Umwelt hat. Durch den Kauf von Produkten mit einer langen Lebensdauer, die aus nachhaltigen Materialien hergestellt werden und die leicht recycelt werden können, tragen wir dazu bei, die Belastung der Umwelt zu reduzieren.… Weiterlesen