Die Uhr tickt auch im Bereich Compliance
Compliance ist ein Begriff, der in den letzten Jahren an immer mehr an Bedeutung für Unternehmen gewonnen hat, weil die rechtlichen Anforderungen und Haftungsrisiken für Unternehmen und deren Geschäftsführung zunehmen strenger wurden. Während Compliance im anglo-amerikanischen Raum bereits seit den 80er Jahren des 20. Jahrhundert für den Bankensektor und spätestens mit dem Sarbanes-Oxley Act von 2002 (SOX) verbindlich wurde, dauerte es noch relativ lange, bis in Deutschland verbindliche Regeln zum Risikomanagement, einem Synonym für Compliance, kodifiziert wurden, beispielsweise durch § 25a KWG oder § 80 WpHG.
Gesetzgeberische Initiativen zur Schaffung nationalen Compliance-Rechts
Doch seit einigen Jahren nimmt die legislative Umsetzung von Compliance-Unternehmensregeln deutlich an Fahrt auf:
2018 hat sich die Bundesregierung im Koalitionsvertrag verpflichtet, unternehmerische Sorgfaltspflichten gesetzlich zu regeln, also Compliance-Anforderungen zu kodifizieren.
Bereits am 21.12.2016 wurde der Nationalen Aktionsplan für Wirtschaft und Menschenrechte (NAP) verabschiedet, mit dem sich die Bundesregierung perspektivisch zu einer Regelung der ethischen Anforderungen von Wertschöpfungsketten verpflichtet wollte.
2019 trat das Geschäftsgeheimnisgesetz in Kraft, das vertrauliche Informationen außerhalb des Datenschutzes schützen soll. Und nach wie vor unterschätzen zu viele Unternehmen die Risiken, die aus einer fehlenden innerbetrieblichen Umsetzung dieses Gesetzes herrühren. Allerdings ist zu beobachten, dass immer mehr Unternehmen die „Zeichen der Zeit“ erkannt haben und sich durch geeignete Maßnahmen ihre Geschäftsgeheimnisse technisch, organisatorisch und rechtlich schützen und so einen deutlichen Wettbewerbsvorteil erlangen. Es gibt nach wie vor Unternehmen, die ohne angemessene Compliance auszukommen und darauf vertrauen, dass schon nichts passieren werde, so, als ob man ein Auto im öffentlichen Straßenverkehr ohne Kfz-Haftpflichtversicherung führen würde….)… Weiterlesen